Teufelsberg Berlin: Führungen, Aktivitäten und Highlights

Auf dem 120 Meter hohen Teufelsberg vertreiben sich die Hauptstädter die Zeit mit Radfahren, Wandern und Gleitschirmfliegen. Andere Besucher versuchen sich am ältesten Kletterturm Deutschlands.

Jedoch ist der größte Anziehungspunkt des Trümmerbergs die ehemalige Abhörstation der NSA. Am berühmtesten Lost Place der Stadt bewunderst du imposante Street-Art-Kunstwerke, nimmst an einer Führung teil und genießt den Ausblick.

Führungen und Tikets auf dem Teufelsberg

Buche vorab ein Ticket, wenn Du die Abhöranlage auf dem Teufelsberg besichtigen möchtest. Bei deinem Rundgang wandelst du durch das verlassene Gemäuer. Diesen hauchten zahlreiche Street-Art-Künstler mit außergewöhnlichen Wandmalereienund Stencils (mit Schablonen angefertigte Graffitis) neues Leben ein. Dabei ist der Trümmerberg auch ein beliebter Aussichtspunkt. Von dort oben ist die Sicht auf Berlin einmalig.

Tikets zur Abhörstation Teufelsberg

Ein Besuch der Abhörstation Teufelsberg bietet einen Einblick in die faszinierende Geschichte des Ortes. Du erfährst:

  • wie der Trümmerberg entstand
  • welchen Zweck die Abhörstation hatte
  • was nach dem Ende des Kalten Krieges mit dem Gelände geschah

So bekommst du eine Ahnung davon, was hinter dem „Mythos Teufelsberg“ steckt und welche Bedeutung das Denkmal hat.

Street Art-Ausstellung & Besichtigung der Abhörstation

Nach dem Ende des Kalten Krieges verewigten sich internationale Künstler an den Wänden des Gebäudes. Hin und wieder kommen neue Bilder hinzu, sodass es immer wieder etwas zu entdecken gibt. Mit etwas Glück kannst du den Sprayern persönlich über die Schulter schauen. Bei einer „Street-Art-Tour“ richtet der Guide dein Augenmerk auf bedeutende und zugleich faszinierende Werke international bekannter Street-Art-Künstler. Die Führung bietet Hintergrundinformationen zu den Motiven und zu den Künstlern.

Nach Anbruch der Dunkelheit erkundest du das Gelände bei einer „Taschenlampentour“ und bekommst Zugang zu Räumen, die sonst verschlossen sind. Informationen zur Buchung erhältst du auf teufelsberg-berlin.de

So gelangst Du auf den Teufelsberg in Berlin

Von den S-Bahnhöfen Grunewald oder Heerstraße gelangst du in 30 Gehminuten auf den Gipfel in 120 Metern Höhe. Reist du mit dem Auto an, parkst du auf einem der beiden Parkplätze am Fuße des Teufelsbergs. Von hier aus sind es 10 Minuten nach oben.

Wo:
Teufelsseechausee 10
14193 Berlin

Feiern auf dem Teufelsberg im Grunewald

In den Sommermonaten verwandelt sich das Gelände der ehemaligen Radarstation in eine Partylocation. Jeden ersten Samstag im Monat versammeln sich dort Partylustige, um gemeinsam beim „Beatgarten Open Air“ zu feiern. Zwischen 12 und 20 Uhr verbreitet das Berliner „Kollektiv Lost In“ mit satten Beats Partystimmung.

Erlebnis Teufelsberg: Wandern, Klettern und atemberaubende Ausblicke

Der Teufelsberg ist ein kleines Paradies für Wanderer mitten in der Hauptstadt. Bei einer etwa 1-stündigen familienfreundlichen Wanderung überwindest du 50 Höhenmeter auf einer Länge von 5,5 Kilometern. Los gehts am S-Bahnhof Heerstraße. Von da aus gehst du in die Teufelsseechaussee. Hier verläuft auch der Fernwanderweg E11, der von den Niederlanden über Berlin bis nach Polen reicht. Linker Hand führen mehrere Wanderwege auf den Gipfel.

Schneller oben bist du mit dem Fahrrad. Wie wäre es mit einer kleinen Tour zum Wannsee oder nach Schöneberg? Auf das Mountainbiken im Gelände verzichte lieber. Der Grund: Das Forstamt Grunewald verbietet die Nutzung der bis 2020 häufig genutzten Trails. Trotz des Verbots sind einige Mountainbiker unterwegs. Daher solltest du bei deinem Spaziergang auf dem Teufelsberg vorsichtig sein.

Der Teufelsberg und der Drachenberg (der Zwillingsgipfel) bieten optimale Bedingungen fürs Gleitschirm- und Drachenfliegen. Du hast Interesse? Dann wende dich direkt an den Drachenflieger-Club Berlin e. V.

Zwischen Drachen- und Teufelsberg betreibt der DAV Berlin die älteste künstliche Kletteranlage Deutschlands. Sie stammt aus dem Jahr 1970 und bietet mehr als 60 Kletterrouten. Der Zugang ist nur Mitgliedern des Vereins gestattet. Bei Interesse an einem Kletterkurs oder einer Mitgliedschaft wendest du dich direkt an den Alpenverein.

Tipp: Romantiker kommen an lauen Sommerabenden auf den Teufels- oder Drachenberg, um den Sonnenuntergang zu genießen.

Trümmerberg, Abhörstation der NSA und Street-Art-Galerie: Ein Einblick in die Geschichte des Teufelsbergs

Der Teufelsberg entstand aus Trümmern, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Stadt übersäten. Als Fundament für die Aufschüttung des Schutts diente der Rohbau der Wehrtechnischen Fakultät. Mit deren Bau begannen die Nationalsozialisten in den 1940ern. Ziel war es, ihn nach ihrem „Endsieg“ zu beenden. Die Aufschüttung begann 1950. Zwei Jahre später pflanzten die Arbeiter Sträucher und Bäume. Mit der Zeit entwickelte sich daraus ein beachtlicher Wald.

In den 1960ern kontrollierten die britischen und amerikanischen Besatzungsmächte den Teufelsberg. Sie nutzten ihn zu militärischen Zwecken. Im Jahr 1969 entstand dort eine Radarstation für Spionagezwecke. Bereits zwei Jahre später war die Abhörstation mit den 5 Radarkuppeln der wichtigste NSA-Standort außerhalb der USA. Von hier aus überwachte die National Security Agency den Ostblock, die Sowjets und die Aktivitäten der Warschauer-Pakt-Länder.

Nach der Wende stellten die Amerikaner den Betrieb der Abhörstation ein. Das Gelände verfiel zunehmend. Aufgrund der abgelegenen Lage in einem Waldgebiet fanden sich keine Investoren. Indes lockten die Ruinen zahlreiche Urbexer (Urban Explorer) an, die den verlorenen Ort erkundeten und faszinierende Fotos davon machten.

Verschiedene Street-Art-Künstler verewigten sich an den Wänden mit Spraydosen, Stencils und Plakaten. Mit der Zeit wurde daraus eine ansehnliche Galerie, die Kunstbegeisterte aus aller Welt anzieht. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nahm die Radarstation Teufelsberg 2018 in die Liste der schützenswerten Kulturdenkmäler auf. Das Areal dient als Street-Art-Galerie, Veranstaltungsfläche und lebendiges Museum, das an die Schrecken des Kalten Krieges erinnert.

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