Berliner Seen und ihre versteckten Badeplätze

„Pack die Badehose ein, nimm Dein kleines Schwesterlein und dann nüscht wie raus nach Wannsee“, erklang es bereits 1951. Der von Hans Bradtke verfasste Schlager erhielt rund 50 Jahre später eine Remastered-Version. Neuer Klang, gleicher Inhalt. Ein Loblied auf den Berliner Bade-Hotspot. Doch wo gibts in der Hauptstadt oder drumherum verborgene Badeplätze, an denen Besucher – mit oder ohne Badehose – ihre Ruhe haben?

Die beliebten Berliner Seen auf einen Blick:

Berliner Seen und ihre versteckten Badeplätze locken insbesondere Schwimmer an, die ungestört baden wollen. Wer mehr Trubel sucht, wird stattdessen an den beliebten Badeorten Berlins fündig:

  • Strandbad Wannsee: Europas Riese unter den Freibädern an einem Binnensee begeistert Besucher seit 1907. Bis zu 30.000 Badegäste:
    • sonnen sich an 1.275 Meter Sandstrand
    • tauchen ein ins kühle Nass
    • entspannen in Strandkörben
    • flanieren an der Promenade
    • schippern auf dem Wannsee

Auf dem Kinderspielplatz oder dem Bungee-Trampolin tobt sich der Nachwuchs aus. Knurrt anschließend der Magen, stehen zahlreiche Imbissstände zur Wahl.

  • Müggelsee: Westberlin hat den Wannsee, Ostberlin dafür den großen Müggelsee. Bei diesem ist der Name Programm. Berlins XL-See ist über vier Kilometer lang, mehr als zwei Kilometer breit und misst in der Tiefe bis zu acht Meter. Drei Badestellen locken Einheimische und Touristen an:
    • Seebad Friedrichshagen
    • Strandbad Müggelsee mit FKK-Strand
    • Badestrand am Kleinen Müggelsee

Keine Lust aufs Schwimmen? Dann lohnt am Nordufer des Sees ein Ausflug ins Museum im Wasserwerk.

  • Strandbad Plötzensee: Auf der Suche nach einem kinderfreundlichen Freibad in Berlin? Dann auf nach Berlin-Wedding. Am Südwestufer des Plötzensees befindet sich ein denkmalgeschütztes Freibad mit rund hundertjähriger Tradition. Dieses bietet:
    • Sandstrand und Liegewiese
    • Strandliegen und Strandkörbe
    • Strandvolleyball- und Fußballfeld

Vom Kinderspielplatz über die Wasserrutsche bis zum Seilzirkus finden die jungen Gäste alles für einen gelungenen Badeausflug. Badesachen vergessen? Kein Problem, das Strandbad Plötzensee hat auch einen FKK-Bereich.

Müggelsee, Foto: M. Förster

Fünf versteckte Badeplätze an den Berliner Seen

Die Temperaturen steigen und damit auch der Besucherandrang an Berlins beliebten Seen und in den Freibädern. Den Kampf um die Strandliege vermeiden Urlauber, die stattdessen die verborgenen Badeplätze in der Hauptstadt und im Umland aufsuchen. Dazu gehören:

Idyllisch im Wald versteckt: der Grabowsee

Zugegeben, der Grabowsee liegt nicht in Berlin, sondern rund eine Stunde von der Stadt entfernt. Badegäste finden ihn in der Nähe von Oranienburg idyllisch in einem Waldstück gelegen.

Umgeben von Buchen und Kiefern, wirkt der Waldsee wie ein verborgenes Naturparadies. Rund ums Ufer laden mehrere Badestellen dazu ein, ins Wasser einzutauchen. Eine große Naturbadestelle befindet sich auf einer Lichtung nahe der ehemaligen Lungenheilanstalt „Heilstätte Grabowsee“.

Direkt in Strausberg: der Straussee

Der Straussee ist ebenfalls knapp eine Fahrstunde von Berlin entfernt. Er liegt nordöstlich der Hauptstadt in der Stadt Strausberg – leicht mit der S 5 zu erreichen. Am Bahnhof aussteigen und der Beschilderung zum rund 136 Hektar großen Badesee folgen.

Rund um das klare Gewässer befinden sich mehrere flache Einstiegsstellen. Die meisten Familien zieht es an den Badeplatz gegenüber des 1925 eröffneten Freibads. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes des Sees ist das offizielle Bad mit Sandstrand und Turmrutsche geschlossen.

Mediterranes Ambiente im Osten: der Flakensee

Ein Ausflug östlich von Berlin führt Badegäste an den Flakensee in Woltersdorf bei Erkner. Kiefern und Erlen säumen den hellen Sandstrand des rund 70 Hektar großen Gewässers. Dadurch kommt beim Sonnen ein beinahe mediterranes Ambiente auf.

Die zwei Einstiegstellen fallen flach ins Wasser ab. Ein Vorteil für Familien mit kleinen Kindern. Um diese am Strand vor der Sonne zu schützen, lohnt es sich, das Badetuch unter einer der vielen Erlen auszubreiten.

Tipp: An einigen Stellen des Flakensees beschatten die Baumkronen einen Teil des Wassers. Das reduziert auch beim Planschen und Schwimmen die Sonnenbrandgefahr.

Bekannt und dennoch naturbelassen: der Liepnitzsee

Rund acht Kilometer im Norden Berlins versteckt sich der Liepnitzsee in einem idyllischen Brandenburger Waldgebiet. An seinem Westufer lockt das offizielle Waldbad die Gäste an.

Ab Berlin erreichen Besucher den Liepnitzsee bequem mit dem Auto. Dafür:

  • der A 11 folgen
  • Ausfahrt Wandlitz nehmen
  • B 273 entlangfahren
  • der Wandlitzer Chaussee abbiegen
  • Wagen in der Waldsiedlung parken

Eine halbe Stunde gehts anschließend zu Fuß durch den Wald, bis der klare, blaugrüne See in Sicht kommt.

Verborgenes Kleinod in der Nähe von Potsdam: der Sacrower See

Auf der Suche nach einer einsamen Badebucht? Ab Berlin müssen Urlauber dafür rund eine Stunde Autofahrt in Kauf nehmen. Im Potsdamer Ortsteil Sacrow finden sie den gleichnamigen See.

Obgleich sich dieser in einem Naturschutzgebiet befindet, gibt es an seinem nördlichen Ufer zwei geduldete Badestellen. Der Strand fällt flach und angenehm weich für die Füße ins klare Wasser ab. Die hohe Wasserqualität lockt insbesondere Familien an. Auch für Taucher ist der Sacrower See ein Erlebnis. Bis zu vier Meter in der Tiefe genießen sie klare Sicht.

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