Gendarmenmarkt in Berlin Mitte: Ein Erlebnis für Kultur- und Shoppingfans

Im historischen Zentrum der Stadt Berlin finden Touristen den von Reiseführern als schönsten Platz Berlins gepriesenen Gendarmenmarkt. Er entstand bereits 1688 als Teil der Friedrichstadt. Damals hieß er noch Linden-Markt. Als Gendarmenmarkt wurde er erstmals 1799, dann wieder seit 1991 bekannt. Heute gehört er zu den beliebten Anlaufstellen bei einer Sightseeingtour durch Deutschlands Hauptstadt. Doch was können Urlauber auf dem Gendarmenmarkt machen?

Ein Blick auf den Gendarmenmarkt in Berlin:

„Was kann man am Gendarmenmarkt machen?“ Eine berechtigte Frage, wenn der Ausflug zu eben diesem Platz in Berlin vor der Tür steht. Ohne die richtigen Hintergrundinfos bleibt zum Beantworten nur ein Schulterzucken. Daher ist es ratsam,  einen Blick auf die Informationen der Checkliste zu werfen:

  • Größe: Der Gendarmenmarkt misst 3,3 Hektar. Das entspricht rund fünf Fußballfeldern.
  • Lage: Den in Berlin-Mitte liegenden Platz trennen knapp 1,4 Kilometer vom Brandenburger Tor. Das entspricht einem Spaziergang von rund 20 Minuten.
  • Besuchszeit: Pro Jahr besuchen mehr als eine Million Touristen und Einheimische den Gendarmenmarkt. Insbesondere in der Ferienzeit herrscht ab Mittag viel Gedränge. Ruhiger geht es in den frühen Morgenstunden zu.

Achtung: Seit Oktober 2022 befindet sich der Gendarmenmarkt im Umbau. Er erhält ein unterirdisches Leitungsnetz für Wasser, Abwasser und Strom. Rund fünf Kilometer lang. Voraussichtlicher Abschluss der Sanierungsarbeiten: Jahresende 2024.

Geschichtlicher Hintergrund und Architektur

Der Gendarmenmarkt ist nicht nur wegen seiner beeindruckenden Gebäude bekannt, sondern auch wegen seiner wechselvollen Geschichte. Ursprünglich diente der Platz als Standort für Marktstände und militärische Paraden. Der Name „Gendarmenmarkt“ stammt von einem Kavallerieregiment, den „Gens d’Armes“, das hier im 18. Jahrhundert stationiert war. Architektonisch wurde der Platz im 19. Jahrhundert unter Karl Friedrich Schinkel maßgeblich geprägt, dessen klassizistische Entwürfe das Konzerthaus und das harmonische Gesamtbild des Platzes beeinflussten.

Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse auf dem Gendarmenmarkt

Welche touristischen Höhepunkte gehören zu einem Tagestrip durch Berlin? Straße des 17. Juni und Siegessäule? Check. Pariser Platz und Brandenburger Tor? Check. Alexanderplatz und Fernsehturm? Ebenfalls Check. Etwas vergessen? Ja, den Gendarmenmarkt, der mit Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen auf sich aufmerksam macht:

Deutscher Dom

1701 entstanden auf dem Gendarmenmarkt der Deutsche Dom sowie der Französische Dom. Beide sind mit prächtigen Kuppeln versehen. Beides sind obgleich ihrer Namen keine Kirchen.

Wenigstens ein Foto vom Deutschen Dom gehört nach dem Berlinurlaub ins Erinnerungsalbum. Doch warum draußen bleiben, wenn im Inneren eine spannende Ausstellung wartet?

Unter dem Namen „Wege – Irrwege – Umwege“ führt sie über insgesamt fünf Etagen. Sie zeigt interaktiv die Geschichte des parlamentarischen Systems. Angefangen bei der Märzrevolution 1848. Interessante Inhalte:

  • Erste Nationalversammlung 1848
  • Entwicklung des Deutschen Kaiserreichs
  • Zerstörung demokratischer Systeme in der NS-Zeit
  • Neubeginn der politischen Entwicklung nach Kriegsende
  • Entstehung der politischen Parteien Deutschlands
  • Arbeit in der Politik

Filme, Fotos und zahlreiche Installationen begleiten die Ausstellung.

Tipp: In der Hochsaison zwischen Mai und September öffnet die kostenfreie Bundestagsausstellung 10.00 Uhr morgens und schließt um19.00 Uhr.

Aussichtsplattform Deutscher Dom

Nach dem Einblick in die deutsche Politikgeschichte einen Überblick über Berlin bekommen – auch das funktioniert im Deutschen Dom. Jedoch braucht es ein wenig Ausdauer. Denn um die Aussichtsplattform auf der Domkuppel zu erreichen, heißt es: Treppensteigen. 270 Stufen trennen Besucher von der 360-Grad-Panoramaaussicht.

Aus 50 Metern Höhe besichtigen schwindelfreie Urlauber die acht Bronzeengel auf der Domkuppel. Von Weitem sehen sie:

  • das Rote Rathaus
  • das Humboldt-Forum
  • die Museumsinsel

Der Blick reicht bis zum Berliner Fernsehturm und weiter ins Umland der Hauptstadt.

Kleiner Tipp: Wer eine Dombesichtigung bucht, unternimmt den Kuppelrundgang kostenfrei.

Französischer Dom

Nach der Besichtigung des Deutschen Doms geht es wenige Schritte weiter zu seinem französischen Pendant. Der Französische Dom beheimatet in seinem unteren Teil die Friedrichstadtkirche. Diese lockt Woche für Woche Anhänger festlicher Orgelmusik an. Gelegentlich lauschen Gäste im Inneren des Gotteshauses Konzerten anderer Veranstalter.

Wer statt in sanfte Klänge lieber in die Vergangenheit abtaucht, besucht im Französischen Dom das darüberliegende Hugenottenmuseum.

Soll es hoch hinaus gehen, lohnt es sich, die 284 Stufen zur Aussichtsbalustrade zu erklimmen. Ein Rundgang unter der Kuppel eröffnet Besuchern einen Rundumblick auf den Gendarmenmarkt und Berlin Mitte.

Konzerthaus

Auf dem Gendarmenmarkt reihen sich prachtvolle Gebäude aneinander. Eines davon: das Berliner Konzerthaus. 1776 entstand es als kleines Komödienhaus. Inzwischen finden darin regelmäßig stimmungsvolle Konzerte statt – von der klassischen Kammermusik bis zum modernen Musiktheater.

Auch abseits der Spielzeiten lädt das Konzerthaus zu Besichtigungen ein. Die kostenlosen Rundgänge dauern rund eine halbe Stunde. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Achtung: Aufgrund der Umbauten auf dem Gendarmenmarkt pausieren die fast täglich stattfindenden Touren durchs Konzerthaus. Wann es weitergeht, erfahren Touristen auf den Aushängen direkt an der Sehenswürdigkeit.

Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung

Der Gendarmenmarkt ist nicht nur ein Ort für Kultur und Geschichte, sondern bietet auch attraktive Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung. Die Friedrichstraße, nur wenige Gehminuten entfernt, ist eine der bekanntesten Einkaufsstraßen Berlins. Hier finden Besucher exklusive Boutiquen, bekannte Modehäuser und luxuriöse Kaufhäuser wie das Quartier 206. Außerdem gibt es viele kleine Kunst- und Souvenirgeschäfte, die handgefertigte Produkte und besondere Mitbringsel aus Berlin anbieten – ideal, um den Besuch des Gendarmenmarkts mit einem Shopping-Ausflug zu verbinden.

Kulinarische Erlebnisse rund um den Gendarmenmarkt

Die Umgebung des Gendarmenmarkts lädt nicht nur zum kulturellen Erleben ein, sondern auch zu kulinarischen Entdeckungen. Direkt am Platz gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés, die sowohl typisch Berliner Küche als auch internationale Spezialitäten anbieten. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des historischen Restaurants „Lutter & Wegner“, das schon seit dem 19. Jahrhundert existiert und für seine exzellente Weinauswahl bekannt ist. Das Restaurant befindet sich in unmittelbarer Nähe des Konzerthauses und bietet einen idealen Ort für eine kulinarische Pause während der Erkundungstour.

Der Gendarmenmarkt in der Adventszeit

Zahlreiche Cafés und Restaurants säumen den Gendarmenmarkt. Genug Auswahl für einen erholsamen Zwischenstopp beim Flanieren.

Suchen sich Urlauber dafür die Adventszeit aus, erwartet sie ebenfalls der WeihnachtsZauber Weihnachtsmarkt. Aus festlich geschmückten Holzbuden heraus verkaufen die Händler Weihnachtsnaschereien, deftige Leckerbissen und Kunsthandwerk.

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